MARKUS POMMER ZEIGT STÄRKE IN LE MANS – TROTZ CHAOTISCHEM RENNVERLAUF OHNE PUNKTE

20. Juni 2025 Zurück zur Artikelübersicht »

Beim dritten Lauf des Michelin Le Mans Cup 2025 konnte Markus Pommer seine fahrerische Klasse erneut unter Beweis stellen. Zwei unverschuldete Rückschläge verhinderten zwar eine Platzierung in den Punkterängen, doch seine Performance auf dem Circuit de la Sarthe zeigte: Der Heilbronner gehört zu den schnellsten LMP3-Piloten im Feld. Mit starker Pace und wichtigen Erfahrungen im Gepäck blickt Pommer zuversichtlich auf die kommenden Rennen – und träumt weiter vom ganz großen Le Mans-Einsatz.

Le Mans. Der Mythos Le Mans zeigte sich am vergangenen Wochenende von seiner gnadenlosen Seite – und dennoch war es ein Auftritt, der Markus Pommer nachhaltig prägen wird. Beim traditionsreichen Rennwochenende im Rahmen der 24 Stunden von Le Mans startete der 34-jährige Heilbronner im Michelin Le Mans Cup für das französische Team ANS Motorsport. Zwei Wertungsläufe, über 60 Fahrzeuge im Feld, und zahlreiche Rennunterbrechungen machten das Event zu einer der größten Herausforderungen der Saison.

Unmittelbar nach den Qualifyings wurde das Team von einer kurzfristigen Regeländerung überrascht: Aufgrund der vielen Zwischenfälle und Verzögerungen entschieden die Veranstalter, die Ergebnisse aus den freien Trainings anstelle des regulären Qualifyings für die Startaufstellung heranzuziehen. Pommer und sein Teamkollege Axel Gnos hatten FP1 genutzt, um sich die Strecke aufzuteilen – doch genau zum Zeitpunkt des Fahrerwechsels wurde die Session durch eine Rote Flagge unterbrochen. Eine schnelle Runde war somit nicht möglich.

Im zweiten freien Training gelang Pommer dann mit gebrauchten Reifen eine starke Rundenzeit – sie brachte dem Team Startplatz 10 für das zweite Rennen. Besonders bitter: Im offiziellen Qualifying fuhr Pommer in seiner Gruppe die viertbeste theoretische Rundenzeit aller Teilnehmer, doch diese Leistung floss aufgrund der geänderten Regelung nicht in die Startaufstellung ein.

Rennen 1: Von ganz hinten in die Top 15

Im ersten Rennen musste Pommer vom Ende des Feldes starten – doch der Heilbronner zeigte eine eindrucksvolle Aufholjagd. Mit konstant schnellen Rundenzeiten im Bereich von 3:53 Minuten arbeitete er sich im dichten Verkehr mit über 60 Fahrzeugen stetig nach vorn. Er überholte konsequent, war einer der schnellsten Piloten im Feld und brachte das Auto auf Top-15-Kurs, bevor der Boxenstopp anstand. Eine clevere Strategie, das Boxenfenster früh zu nutzen, hätte sich beinahe ausgezahlt – doch ein blockierter Boxenausgang durch einen vor ihm stehenden Ferrari kostete entscheidende Sekunden. Gnos übernahm das Steuer, konnte aber keine Plätze mehr gutmachen.

Rennen 2: Frühes Aus durch Kollision

Im zweiten Rennen sah es zunächst besser aus: Teamkollege Axel Gnos fuhr diesmal den Start und begann von Position 10 das zweite Rennen begann – ein Verdienst von Pommer, der im FP2 die entscheidende Zeit gesetzt hatte. Doch für Pommer war das Rennen nach dem Fahrerwechsel bereits schnell wieder gelaufen. Nur wenige Kurven nach der Boxenausfahrt wurde Pommers Fahrzeug unverschuldet getroffen: ausgerechnet vom Wagen des Cool-Racing-Teams, das die Meisterschaft aktuell anführt. Der Cool-Racing-Pilot verschätzte sich beim Anbremsen der ersten Schikane und krachte ins Heck des ANS-Prototypen von Pommer. Der Zusammenstoß sorgte für einen Dreher, beschädigte das Auto und raubte jede Chance auf ein normales Rennen. Pommer fuhr das Rennen dennoch zu Ende, auch wenn wegen zahlreicher Full-Course-Yellows kaum noch reguläres Racing möglich war.

Der Lerneffekt: Le Mans funktioniert anders

„Ich habe in Le Mans extrem viel gelernt. Die Strecke ist fordernd, das Umfeld beeindruckend, und jede Runde zählt doppelt. Ich weiß jetzt, wie man hier agieren muss – und werde das beim nächsten Mal besser nutzen“, resümierte Pommer. Seine theoretisch viertbeste Qualifying-Zeit sowie die starke Rennpace im ersten Lauf bestätigten eindrucksvoll: Das Potenzial für vordere Platzierungen ist zweifellos vorhanden.

Ein Schritt Richtung Zukunft

Auch wenn das Wochenende keine Punkte brachte, war es für Pommer ein persönlicher Meilenstein. Die Magie von Le Mans, die besondere Atmosphäre und die sportlichen Herausforderungen haben Eindruck hinterlassen. „Es war stressig, unübersichtlich, aber auch großartig. Ich möchte wiederkommen – und zwar nicht nur ins Rahmenprogramm.“
Auch wenn Le Mans 2025 für ihn ohne Punkte endet: In den Notizbüchern der Beobachter dürfte Markus Pommer sich dennoch eindrucksvoll eingetragen haben, denn trotz allem steht fest: Markus Pommer hat in Le Mans bewiesen, dass er das Format und die Geschwindigkeit für ganz große Aufgaben mitbringt. Und vielleicht war dieses Wochenende nur der erste Schritt auf dem Weg zum berühmten 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Ergebnisse >>>

Text: Motorsport-Karriere.de
Fotos: Paulo Maria