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CHAMPION 2024: MARKUS POMMER VERTEIDIGT SEINEN TITEL IM PROTOTYPE CUP GERMANY

12. September 2024 Zurück zur Artikelübersicht »

Markus Pommer hat es geschafft: Der LMP3-Pilot von Gebhardt Motorsport krönte sich auf dem Sachsenring vor 48 000 begeisterten Zuschauern im Rahmen der DTM zum zweiten Mal zum Champion im Prototype Cup Germany und sicherte seinem Team zusätzlich die Team-Wertung der stark besetzten Rennserie für Prototypen. 

Markus Pommer heißt der alte und neue Champion des Prototype Cup Germany und stellt ein Novum dar. Kein Fahrer konnte bisher zweimal in Folge den Titel in der vom ADAC und Creventic organisierten Prototypen-Rennserie für sich entscheiden und dass, mit zwei verschiedenen Teamkollegen und Teams. Damit schreibt der 33-jährige Untereisesheimer Motorsportgeschichte.

Pommer wechselte nach seinem ersten Titelgewinn 2023 vom luxemburgischen Team Racing Experience zu Gebhardt Motorsport und erhielt mit Valentino Catalano (18/Westheim), ein junger talentierten Nachwuchsfahrer und Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport, einen neuen Teamkollegen. Einzig und allein das Einsatzfahrzeug, der 455 PS starke Duqueine D08 LMP3, war für Pommer nichts Neues.

Optimistisch startete Pommer in die neue Saison, musste jedoch schnell feststellen, dass die Mission Titelverteidigung kein leichtes Spiel werden würde. Neue starke Teams und Fahrerpaarungen hatten sich über den Winter gebildet und machten dem neuen Gebhard-Duo Pommer/Catalano bereits zu Saisonbeginn das Leben nicht einfach. Ausgerechnet beim XXL-Wochenende auf der Heimrennstrecke in Hockenheim mussten Markus Pommer und Valentino Catalano im ersten Rennen zuschauen. Ein defekter Tank verhinderte ein Start und infolgedessen rutschte man in der Gesamtwertung sogar auf Rang drei ab. Der Traum von der Titelverteidigung war in weite Ferne gerückt.

Doch statt aufzugeben, begann noch auf dem Hockenheimring eine strategisch kluge und fehlerfreie Aufholjagd. Nach dem punktlosen Ergebnis war die neugebildete Fahrerpaarung von Teamchef Fritz Gebhardt nicht mehr vom Podest wegzudenken. Von Rennen zu Rennen punktete sich das Team wieder an die Tabellenspitze heran und reiste zum Finale mit einen Punkterückstand von acht Zählern auf die Führenden Torsten Kratz und Danny Soufi (beide Konrad Motorsport).

Das Saisonfinale entwickelte sich zu einem spannenden Kampf um die Meisterschaft. Sechs Duos oder Einzelstarter hatten vor dem letzten Rennwochenende auf dem Sachsenring noch rechnerische Chancen auf den Titel.

Pommer und Catalano machten weiter, wo sie auf dem Nürburgring aufgehört hatten. Pommer ging von der zweiten Startposition aus ins vorletzten Rennen der Saison und schob sich kurz nach erlöschen der Startampel auf Platz eins und hielt diesen bis zum Fahrerwechsel auf Catalano. Sein 18-jähriger Teamkollege verwaltete schließlich mit Bravour seinen Vorsprung und brachte den zweiten Saisonsieg vor Keanu Al Azhari (16/UAE, Mühlner Motorsport) und dem Mücke Motorsport-Duo Julien Apothéloz (23/CHE) / Riccardo Leone Cirelli (16/ITA) ins Ziel. Damit eroberten die beiden Gebhardt-Piloten vor dem letzten Saisonrennen am Sonntag die Tabellenspitze zurück und erhöhten wieder ihre Chance auf den Titel.

Der Sonntag war von Spannung kaum noch zu überbieten. Wie Pommer am Samstag, startete auch Catalano von der zweiten Startposition. An der Spitze des Finalrennens war schnell alles klar, Keanu Al Azhari von Mühlner Motorsport übernahm am Start die Spitze und setzte sich sofort vom Feld ab. Hinter dem Führenden reihten sich Pommers Teamkollege Catalano und Felipe Laser (Frikadelli Racing Team) ein. Nach zehn Runden lies Catalano Laser vorbeiziehen und übergab den Gebhardt-Boldiden mit der Startnummer #70 zur Rennmitte auf Rang drei liegend an Pommer. Nachdem alle Fahrzeuge ihren Pflichtboxenstopp absolviert hatten, war Julien Apothéloz von Mücke Motorsport neuer Dritter und Pommer rutschte in seinem Duqueine auf Platz vier zurück. Da Klaus Klaus Abbelen (Frikadelli Racing Team) den von Laser herausgefahrenen zweiten Rang nicht halten konnte, schoben sich sowohl Apothéloz wie auch Pommer in der Folge um je eine Position nach vorne. Pommer machte es am Ende noch einmal Spannend. Bis auf 0,789 Sekunden kam er nochmal an Apothéloz heran, bis er plötzlich den Speed herausnahm. Es folgten lange sieben Minuten, doch Pommer brachte den rot-schwarzen Duqueine von Gebhardt Motorsport auf Rang drei hinter Sieger Al Azhari und Apothéloz ins Ziel. Da Torsten Kratz und Danny Soufi nur als sechste das Ziel erreichten, sich Markus Pommer über seinen zweiten Titel in Folge im Prototype Cup Germany freuen.

Doch die Freude war nicht nur bei Pommer groß. Teamkollege Catalano feierte seinen ersten Fahrertitel und der Traditionsrennstall der beiden um Fritz Gebhardt gewann ebenfalls erstmals den Titel in der Teamwertung des Prototype Cup Germany.

„Es fühlt sich unglaublich an. Die letzten Runden waren allerdings schon etwas beängstigend. Meine Getriebetemperatur stieg plötzlich stark an und wir haben dann schnell entschieden, kein Risiko einzugehen. Um einen Getriebeschaden zu vermeiden, habe ich mich dann etwas zurückfallen lassen. Der Abstand zu Danny Soufi war zu dem Zeitpunkt bereits recht groß, so dass wir nur noch die Position halten und ins Ziel bringen müssen, was uns gelungen ist. Nun bin ich einfach nur glücklich und dankbar. Die Titelverteidigung macht mich schon stolz, denn ich habe gezeigt, dass ich auch in einer anderen Konstellation mit einem anderen Team und einem anderen Teamkollegen als im vergangenen Jahr Meister werden kann. Der Druck war im Vergleich zum ersten Jahr deutlich höher. Auch wenn wir ein wenig Pech hatten diese Saison, haben wir jedoch nie aufgegeben. Valentino hat sich im Verlauf der Saison super weiterentwickelt und einen super Job gemacht. Genau wie das gesamte Team. Vielen Dank an Fritz Gebhardt, Valentino und dem gesamten Team, die diese Titel ebenfalls mehr als verdient haben.“  freut sich Markus Pommer.

Text: Motorsport-Karriere.de
Fotos: Gruppe C Photography