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SAURES STATT SÜSSES: MARKUS POMMER VERSINKT IM REGENCHAOS

05. November 2020 Zurück zur Artikelübersicht »

Am vergangenen Wochenende (30. Oktober bis 1. November) gastierte das ADAC GT Masters zum zweiten Mal in dieser Saison auf dem Lausitzring. Für den Heilbronner Rennfahrer Markus Pommer gab es beim vorletzten Rennwochenende nur Saures statt Süßes. Punkte am Samstag und dramatische Schlammschlacht mit punktlosem Resultat im Sonntagslauf. Saisonabschluss am kommenden Wochenende in Oschersleben durch Behörden genehmigt.

Ein fürchterliches Wochenende für Corvette-Rennfahrer Markus Pommer: Nicht, weil derzeit die Nächte länger werden und die Menschen sich an Halloween noch mehr vor dunklen Ecken und finsteren Gestalten ängstigten. Der 29-Jährige musste am vergangenen Wochenende beim vorletzten Meisterschaftslauf des ADAC GT Masters ein erneut bitteres Rennwochenende einstecken.

Das sechste Event des ADAC GT Masters sollte ursprünglich auf dem beliebten Dünenkurs im niederländischen Zandvoort stattfinden. Aufgrund der dortigen Pandemie-Lage wechselte der ADAC kurzfristig noch einmal auf den Lausitzring zurück, wo bereits der Auftakt in eine spät gestartete Saison ausgetragen wurde. Markus Pommer zeigte beim Saisonstart, dass mit ihm und der Corvette zurechnen ist. Einzig und allein der Crash im ersten Rennen zerstörte damals einen guten einstieg in die Saison 2020. Entsprechend hoch war der Optimismus für die beiden Rennen in der Lausitz.

Zum Auftakt des sechsten Rennwochenendes des ADAC GT Masters 2020 gab es für Markus Pommer bei seinem zweiten Gastspiel auf dem Lausitzring jedoch Grund zur Freude als auch zur Klage. Mit dem achten Rang im ersten Wertungslauf am Samstag konnte Markus Pommer (29/Heilbronn) und sein Partner Jeffrey Schmidt (26/ Liestal) in der Corvette C7 GT3-R mit der Startnummer 77# noch wichtige Punkte für die Meisterschaftswertung sammeln.

Im Qualifikationstraining am Samstagmorgen erwartete die Piloten, wie schon im Freien Training am Freitag, eine nasse Strecke. Keine leichte Aufgabe für Callaway-Fahrer Markus Pommer, der in der enorm starkbesetzten Rennserie alles versuchte, jedoch nicht über den 17. Startplatz hinauskam.

Unter sehr speziellen Bedingungen startete Markus Pommer in das erste Rennen des Wochenendes. Die „Liga der Supersportwagen“ erwischte zwar trockene Phasen zwischen den Regenschauern, doch die Strecke war nie gut genug für Slicks. Es gab zwar keine Gischt mehr, jedoch hätte mehr Wasser es erlaubt, die Scheibenwischer zu benutzen. So aber hatten sie die Sache durch Verschmieren nur verschlimmert. Das Ergebnis war ein Blindflug und die schwierigsten denkbaren Verhältnisse, die sich ein Rennfahrer wünschen kann.

Im Verlauf des einstündigen Rennens gelang es Markus Pommer und seinem Teamkollegen einige Positionen zugewinnen, profitierte am Ende sogar von zahlreichen Gelbverstößen der Konkurrenz, so dass er sich und sein Team am Ende über einen starken achten Rang und wichtige Punkte freuen konnte.

Der Sonntagmorgen begann für Markus Pommer und dem aus Leingarten stammenden Team Callaway Competition zunächst mit positiven Ereignissen. Früh schickte das Team den Schweizer Jeffrey Schmidt unter abtrocknenden Bedingungen ins Qualifying auf die Strecke. Die frühe Jagd nach der besten Startposition sollte belohnt werden. In der vierten Qualifikationsrunde erreichte Pommer Teamkollege seine schnellste Zeit, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt Platz zwei bedeutete. Nach plötzlich erneut einsetzenden Regen waren keine schnelleren Umrundungen der Kontrahenten mehr möglich, so dass die zweite Position in der ersten Startreihe sicher war.

Doch die Freude über den guten Startplatz und die Hoffnungen auf einen möglichen Podestplatz hielten jedoch nicht lang. Partner Jeffrey Schmidt kam am Start zwar schnell vorbei und bog als führender in die erste Kurve, musste sich jedoch schnell in den darauffolgenden Kurven geschlagen geben. Die Corvette kam in der Anfangsphase nicht mit den nassen Bedingungen zurecht. Schmidt kämpfte mit fehlender Traktion und verlor weitere Positionen. Rennmitte übernahm Markus Pommer dann auf Platz neun liegend die Corvette.

Auch Markus Pommer hatte zunächst mit den schwierigen Bedingungen auf der Strecke zu kämpfen. Viele Piloten mussten unfreiwillig den Weg neben der Strecke suchen und haben reichlich Matsch mit zurück auf die Strecke gebracht. Zwar hörte der Regen irgendwann auf und es brach langsam die Sonne durch, doch die Strecke war nie wirklich abgetrocknet.

Eine zuvor eingebaute und von der Rennleitung genehmigte Scheibenwaschwassersprühanlage konnten zumindest für eine etwas verbesserte Sicht sorgen.

Markus Pommer konnte sich den Positionskämpfen mit starken Konkurrenten zwar irgendwann stellen, jedoch sollte es für ihn noch dicker kommen. Neun Minuten vor Schluss auf Position zehn liegend wird er von einem Lamborghini berührt und gedreht. Die Corvette von Pommer schlitterte dadurch gnadenlos ins hintere Drittel des Feldes. So konnte Pommer die Callaway-Corvette nur noch als 18. ins Ziel bringen. Damit gab es für Pommer und Jeffrey Schmidt nur noch saures statt wertvoller Punkte.

Am Ende blieben nur die paar Punkte des glücklichen achten Platzes vom Samstags-Lauf.

Bereits am nächsten Wochenende steht für Markus Pommer das Saisonfinale des ADAC GT Masters in der Motorsport Arena in Oschersleben auf dem Programm, dass unter strengen Auflagen die Genehmigung der Behörden erhalten hat, die Veranstaltung unter dem Ausschluss von Zuschauern durchführen zu können. Chancen auf den Titel oder wenigstens die Topplätze hat er und das Team Callaway Competition nun nicht mehr. Dennoch will sich Markus Pommer noch einmal mit einem guten Ergebnis von einer schweren Saison verabschieden.

Auch wenn die Motorsport Arena in der Magdeburger Börde sicherlich keine Strecke ist, zu der die Corvette als Favorit anreisen wird, Überraschungen sind jederzeit möglich, wie es der Sieg im vergangenen Jahr zum Auftakt gezeigt hat.

 

Foto: Axel Weichert